aktien-meldungen.de: PULSION Medical Systems: CFO Frank Posnanski im Interview mit a|m

Hamburg (ots) - Die PULSION Medical Systems AG wurde 1990
gegründet. Das Unternehmen hat sich zu einem der führenden
Spezialisten auf dem Gebiet intelligenter medizinischer Diagnose- und
Therapiemanagement-Systeme entwickelt. Im Interview mit a|m spricht
Finanzvorstand Frank Posnanski über die Neuordnung seines
Unternehmens und warum ein Verzicht auf die Benennung eines neuen
Vorstandsvorsitzenden derzeit die beste Lösung für PULSION ist.

a|m: Pulsion Medical Systems führend auf dem Gebiet intelligenter
medizinischer Diagnose- und Therapiemanagement-Systeme. Wo finden
Ihre Produkte Anwendung?

Frank Posnanski: Unser Kernprodukt ist PiCCO, ein System zur
Überwachung der lebenswichtigen Funktionen bei Intensivpatienten.
PiCCO dient außerdem der Therapieunterstützung bei
Herz-Kreislauf-Versagen und septischen Schocks - also bei akut
lebensbedrohenden Zuständen. PULSION ist mit PiCCO weltweiter Markt-
und Technologieführer und wir erzielen rund 80 Prozent unserer
Umsätze mit dieser Technologie. Weitere wichtige Produkte sind LiMON,
ein System zur Live-Überwachung der Leberfunktion; CeVOX, eine Sonde
zur Messung der Sauerstoffversorgung; und das Arzneimittel
ICG-PULSION, das zur Diagnose in der Augenheilkunde und zur
Durchblutungskontrolle von Organen (Neurochirurgie, kosmetischen
Operationen, etc.) eingesetzt wird.

a|m: Health Care und Medizintechnik wird als eines der
Wachstumsfelder eingestuft. Wie schätzen Sie die Wachstumschancen
innerhalb Ihrer Branche für die kommenden Jahre ein?

Frank Posnanski: Das Wachstum von PULSION ist vom übrigen
Medizintechnikmarkt weitgehend entkoppelt. Umsatz und Gewinn von
PULSION werden vor allem durch Verbrauchsmaterialien bestimmt,
weniger durch Geräteverkäufe. Dadurch sind wir von den
Beschaffungszyklen der Krankenhäuser etwas unabhängiger. Unser
Wachstum wird durch die demographische Entwicklung und den Sparzwang
im Gesundheitswesen begünstigt: Wir vereinfachen die Überwachung und
Therapie von Intensivpatienten. Die Folgen sind eine Verringerung der
Komplikationsrate und eine Verkürzung der Klinikaufenthalte.

a|m: Am allgemeinen positiven Trend konnte Ihr Unternehmen in 2008
nicht partizipieren. Was waren die Gründe hierfür?

Frank Posnanski: Unsere Probleme im Jahr 2008 waren vor allem
hausgemacht. Wir hatten seit Mitte/Ende 2006 auf die falsche
Vertriebsmethode gesetzt und die Gewinnung neuer Anwender
vernachlässigt, die letztendlich unseren Umsatz treiben. Das Produkt
ist ein Erklärungsbedürftiges und der Umsatz wird erst durch den
Gebrauch unserer Verbrauchsmittel erziehlt, nicht nur durch das bloße
zur Verfügung stellen. Sondereffekte verschleierten dies bis Ende
2008, als die Krise schlagartig eintrat. PULSION reagierte schnell
und schaffte bis Mitte 2009 eine Rückkehr auf den alten
Wachstumspfad. So wird das Q3 wieder zu alten Werten zurückkehren

a|m: In 2007 hatte Pulsion bei einem Umsatz von 28 Mio. Euro ein
Ergebnis je Aktie von 0,42 Euro erwirtschaftet. Ab wann werden Sie
wieder an dieses Rekordergebnis anknüpfen können?

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